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Die Armenische Sprache – Hayeren lesu

Von Dr. Armenuhi Drost-Abgarjan

Unter den Sprachen und Literaturen des Christlichen Orients vom Kaukasus bis zum Horn von Afrika nimmt das Armenische 

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Sprachgeschichtlich umfasst sie drei Entwicklungsperioden:

•    Altarmenisch (auch Grabar [Schriftsprache] genannt), das seit dem 5. Jahrhundert in Schriftzeugnissen vorliegt. Als Literatursprache wurde es bis ins 19. Jahrhundert hinein genutzt und im kirchlichen Bereich ist es auch noch heute in Gebrauch (z.B. im Gottesdienst). In dieser Sprache wurde eine reichhaltige Literatur zu theologischen Themen, geschichtlichen Ereignissen, Poesie und Epik überliefert.

•    Mittelarmenisch (Mijin hayeren, vom 13. – 17- Jh.)

•    Neuarmenisch (zamanakakic oder ardi hayeren, ab dem 18. Jh.) mit seinen zwei literarischen Varianten Ost- und Westarmenisch. Diese basieren auf Mundarten des Ararat Tales (Ostarmenisch) und Konstantinopels (Westarmenisch).

â—‹    Westarmenisch (արեւմտյան հայերեն / Arewmtjan Hajeren), das ursprünglich in Anatolien /Westarmenien beheimatet war, wird nach dem Völkermord an den Armeniern in der Osmanischen Türkei noch von vielen Armenier in der Diaspora
gesprochen, vor allem in Europa, im arabischen Raum und in den USA.

                   â—‹  Ostarmenisch (Արեւելյան հայերեն / Areveljan Hajeren), ist die Amtssprache der Republik Armenien und der Republik Bergkarabach, die auch von armenischen Gemeinschaft im Iran, Georgien, Russland und in der ehemaligen UdSSR imAllgemeinen gesprochen wird.

Die Gesamtzahl der Sprecher beträgt etwa 6,5 Millionen (Stand 1999), davon leben etwas mehr als 3 Millionen heute in Armenien